Am nächsten Spieltag wird etwas passieren, auf das der FC Augsburg sehnsüchtig gewartet hat. Alfred Finnbogason wird sein Comeback geben. Der Torjäger fehlte lange aufgrund seiner Sehnen-OP und wurde schmerzlich vermisst. In der vergangenen Spielzeit konnte der 30-Jährige nur 18 Spiele machen, in denen er aber satte zehn Treffer erzielte. Diese Qualität ging den Augsburgern in den ersten beiden Pflichtspielen spürbar ab. Pünktlich zum Comeback ergreift Finnbogason auch öffentlich das Wort und teilt heftig gegen den ehemaligen FCA-Coach Manuel Baum aus.

Finnbogason: „Habe meinen Körper geopfert“

Eigentlich genoss Baum in seiner Augsburger Zeit einen hervorragenden Ruf. So erschien es zumindest in der Öffentlichkeit. Die scharfe Kritik, die Martin Hinteregger am 39-Jährigen äußerte, wurde mit dem Wechselwunsch des Österreichers erklärt. Finnbogasons Worte dürften sich nicht derart einfach beiseite wischen lassen. Er habe seinen „Körper geopfert für Trainer, die nicht mehr da sind“, zitiert die „Bild“ einen vor Wut schnaubenden Isländer. Man sei oft gezwungen worden zu spielen, ohne dass man unter der Woche trainiert habe, schimpft der Stürmer weiter. Es sei immer nur um das nächste Spiel gegangen.

Baum wehrt sich gegen die Kritik

Für Baum ist der Vorwurf brisant, er habe die Gesundheit seiner Spieler dem sportlichen Erfolg geopfert. Der 39-Jährige ist inzwischen Trainer der deutschen U20-Nationalmannschaft. Und insbesondere im Umgang mit Jugendspielern ist die Gesundheit ein kritisches Thema: Da sich diese noch im Wachstum befinden, ist die Verletzungsgefahr deutlich höher. So ist es kein Wunder, dass sich Baum sofort zur Wehr setzt. Man sei bei Finnbogason „immer vorsichtig“ gewesen, versichert der Ex-Coach des FCA. Es sei „nie Druck da gewesen.“ Der Trainerstab habe den Isländer „nie zu etwas getrieben.“ Es sei „letztlich stets die Entscheidung des Spielers gewesen.“ Das Wort „letztlich“ ist allerdings verräterisch, zeigt es doch, dass der Trainer zuvor durchaus Einfluss genommen hatte.